Zwischen Lagerfeuer und Sternenhimmel
In Tansania ist der Juni ein besonderer Monat: Die Schulen schließen für die Ferien, und im Kinderdorf wird es richtig lebendig. Sobald tansanische Schüler:innen eine weiterführende Schule besuchen, leben sie in den allermeisten Fällen im Internat. In den Ferien kehren sie alle für ein paar Wochen ins Kinderdorf zurück. Damit diese Zeit nicht nur erholsam, sondern auch bereichernd wird, organisiert das Team im Kinderdorf ein abwechslungsreiches Ferienprogramm mit Computerkursen, Tanzunterricht und einem ganz besonderen Highlight: dem jährlichen Campingtrip.
In diesem Jahr ging es in die Udzungwa Mountains, etwa vier Autostunden südlich vom Kinderdorf. Ziel war ein Waldstück nahe des Dorfes Ngangange, der Heimat von Ajery Kahise. Ajery ist hier aufgewachsen und lebte nach dem Tod seines Vaters einige Jahre im Kinderdorf Kilolo. Als Mama Ursula mit dem Aufbau des Kinderdorfs Mbigili begann, zog er mit ihr dorthin. Seitdem ist er dem Projekt eng verbunden.
Während seines Studiums in Iringa begann Ajery, erste kleine Waldstücke zu kaufen. Zunächst mit dem Gedanken, sich durch den Holzverkauf ein zweites Standbein aufzubauen. Doch mit der Zeit wurde aus dieser Idee viel mehr: Heute betreibt er Bienenstöcke, baut Gemüse an und hat einen naturnahen Campingplatz eingerichtet, dorthin lädt er nicht nur Student:innen aus Iringa ein, sondern nun das dritte Jahr in Folge auch einige Kinder aus dem Kinderdorf.
Gemeinsam tauchten sie in die Natur ein, lernten über Landwirtschaft, Ökosysteme, Nachhaltigkeit und Ziel war es mit den Campingtagen den Kindern zeigen, wie sie ihre Zukunft selbst gestalten können. Neben der Schule kann zum Beispiel Wissen über Landwirtschaft den Kindern dabei helfen, sich ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen. Ajery ist dabei nicht nur Gastgeber, sondern ein echtes Vorbild.
Natürlich kam auch der Spaß nicht zu kurz: Es wurde gewandert, am Lagerfeuer gesessen und viel gelacht. Ein Wochenende voller kleiner und großer Aha-Momente und ein Erlebnis, das den Kindern noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Viele Grüße aus dem Kinderdorf
Hannah und Alma