Das wichtigste zuerst:

Sechs neue Kinder wurden Mitte März im Kinderdorf aufgenommen. Dies war für alle ein sehr besonderer Tag, welcher vor allem die Hausmütter und Mitarbeitende sehr stolz gemacht hat. Man kann es sich in etwa so vorstellen:

Ein Auto mit sechs noch sehr ängstlichen und eingeschüchterten Kindern fährt ins Kinderdorf. Der Motor geht aus und die Türen auf. Mit einem Mal kommen aus allen noch so kleinen Winkeln des Dorfes circa 35 Kinder mit einem riesen Strahlen im Gesicht angerannt, umzingeln die Neuankömmlinge und stimmen sofort in ein Willkommenslied an. Kurze Zeit später hat sich dann der älteste Junge zu den Kindern vorgekämpft und begrüßt sie mit den Worten:

“Ich bin das älteste Kind hier im Dorf. Ich weiß genau wie es euch geht, wenn ihr irgendwelche Fragen habt oder etwas braucht, dann fragt mich. Wir sind alle für euch da.“.

Danach wurde dann noch wild diskutiert, wer welches Kind als erstes auf den Arm nehmen kann, wer ihnen als erstes alles zeigen kann und wer sich am besten auskennt.

Aber nicht nur das Kinderdorf, auch der Kids-Club hat Zuwachs bekommen. Das Schwein, das den Kindern gehört, hat 10 Junge auf die Welt gebracht. Nun können die Kinder ihre eigenen ersten Ferkel mithilfe von Farmmanager Richard großziehen. Gerade sind sie dabei, einen Stallteil für ihre Ferkel auszubauen und übernehmen bereits jetzt schon viel Verantwortung bei der Fürsorge ihrer „Kleinen“.

Seit einigen Monaten bekommen wir nun regelmäßig Besuch von einer Kinderpsychologin. Alle Mitarbeitenden versuchen den Kindern mit ihrer täglichen Arbeit ein Zuhause zu schaffen, in dem sie unterstützt, behütet und gesund aufwachsen können. Trotzdem haben viele unserer Kinder in ihrer Vergangenheit Dinge erlebt, aufgrund derer es wichtig ist, ihnen die Möglichkeit zum Gespräch und zur Aufarbeitung zu bieten. Wir sind sehr glücklich darüber und hoffen, dieses Angebot durch Ihre Unterstützung noch weiter ausbauen zu können.
Auch schulisch gibt es viel zu berichten.

Unsere älteren Kinder, die die 11. Klasse beendet haben, besuchten im Anschluss einen Computerkurs.

Diesen haben sie nun alle erfolgreich abgeschlossen und die Zeit genutzt um sich für Praktika zu bewerben, bevor es dann Ende des Jahres für manche mit dem Abitur und für andere mit einer Ausbildung weitergeht. Einer von ihnen möchte eine Berufsschule besuchen um später Landwirt zu werden. Im Moment besucht er verschiedene Farmbetriebe in der Umgebung, um in der Zeit vor dem Schulbeginn Praxiserfahrungen sammeln zu können.

Er berichtet:

„Ich habe ein 3-wöchiges Praktikum auf einer großen Farm mit Milchviehbetrieb absolviert. Nun bewerbe ich mich an einer Berufsschule, um mich dort als Landwirt ausbilden zu lassen. Im Kinderdorf habe ich schon oft Richard, unserem Farmmanager, geholfen und mich mit ihm um die Tiere gekümmert. Im Praktikum habe ich eine Menge gelernt und viele Erfahrungen gesammelt. Ich durfte zum Beispiel bei drei Geburten helfen, Futter zusammenstellen, die Melkmaschine bedienen und dem Tierarzt bei mehreren Behandlungen zur Hand gehen. Der Farmbesitzer war sehr zufrieden mit mir und ich möchte sehr gerne, dass ich mich nach der Berufsschule bei ihm bewerbe.“

Im März machte sich auch das Children Department auf den Weg quer durchs Land. Grund dafür waren einige unserer Kinder, die auf weiterführende Schulen gehen, die etwas weiter entfernt sind. Nach einer 15-Stündigen Reise konnten wir die Kinder dann endlich in die Arme schließen und waren sehr beeindruckt von all ihren Geschichten aus dem Schulalltag und vor allem sehr froh, wie gut es ihnen geht, welch positive Entwicklung sie gemacht haben und, dass die Lehrer mit dem Lernfortschritt der Schüler zufrieden waren.

Auch Mama Nicki, eine unserer Hausmütter hat ihre Montessori-Ausbildung zu Beginn des Jahres erfolgreich abgeschlossen. Da das langfristige Ziel ist, noch mehreren Hausmüttern eine spezifische Ausbildung und Weiterbildung ermöglichen zu können, sind wir sehr dankbar und froh darüber, dass in diesem Jahr eine weitere Hausmutter seit Ende Januar an derselben Montessori-Ausbildung teilnehmen kann.

Viel hat sich auch auf unserer Farm getan. Aufgrund des starken Windes in den Monaten Juli bis September ging im letzten Jahr ein Teil der Ernte verloren. Aus diesem Grund wurde der Bau eines weiteren, größeren Gewächshauses geplant, der nun vollständig abgeschlossen ist. Durch das weitere Gewächshaus können wir Wasser einsparen und die Pflanzen vor Wind und Schädlingen schützen.

Auch der Bau des Hühnerhaus ist nun abgeschlossen. In diesem Haus wurde nun ein Inkubator aufgebaut, mit dessen Hilfe unsere Hühnerzucht sowie der Verkauf von Eiern nun ausgebaut werden kann.

In unserem Home-Based-Care-Projekt sind wir dabei, das Konzept „Hilfe zur Selbsthilfe“ weiter umzusetzen.

Im Moment bereiten wir alles für ein HBC-Pilotprojekt vor.

Ziel ist es, Familien nicht nur bei der schulischen Ausbildung ihrer Kinder finanziell zu unterstützen und ihnen das Leben durch notwendige Sachspenden (Nahrungsmittel) zu erleichtern, sondern sie durch Workshops im Bereich Landwirtschaft und Handwerk zu qualifizieren und mit gezielten Spenden wie z.B. Saatgut, Küken, Ferkeln, Werkzeug oder Nähmaschinen zu unterstützen, damit sie in Zukunft ein eigenes Einkommen generieren können.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!